Es war einmal … „Fridays for Future“

Im Jahr 2018 saß die damals 15-jährige Greta Thunberg erstmals mit ihrem Plakat „Skolstrejk för Klimatet“ an einem Freitag vor dem schwedischen Parlamentsgebäude in Stockholm und hat mit ihrem stillen wöchentlichen Ausharren den Stein ins Rollen gebracht zu einer weltweiten Bewegung junger Klima-Aktivisten: „Fridays for Future“. Was ist davon übriggeblieben – heute, sieben Jahre später? Nicht viel, abgesehen von ein paar neugierigen Blicken, weil der Anblick, junge Menschen mit Plakaten durch Rahden wandernd zu sehen, etwas von der Normalität Abweichendes ist. Das ist die Erfahrung, die sechs junge Aktive unserer Schule gemacht haben.
Die Schüler und Schülerinnen des Kurses Praktische Philosophie der Jgst. 7 haben ihre eigene Bewegung gegründet und nach dem Vorbild der jungen Schwedin Plakate gestaltet, die ihre Forderungen an die Erwachsenen zeigen. Aber nur wenige erkennen an, dass man den jungen Menschen besser zuhören, mehr Gehör schenken sollte, weil sie etwas Wichtiges zu sagen haben, wie z. B. der Forderung von Sahil Nawabi „Alle Menschen sind legal“.
Am 11. April 2025 veranstaltete die Gruppe eine eigene Demonstration in Rahden, sie zog zu Fuß vom Gymnasium durch den Park, passierte die Grundschule, den Kirchhof und platzierte sich vor dem Rathaus auf der Treppe. Sie stellte fest, wieviel Mut es braucht, als Kind mit seinen Forderungen in die Welt der Erwachsenen zu treten und in der Öffentlichkeit auf ungewöhnliche Weise für etwas einzustehen. Auf dem Weg sind die Schülerinnen und Schüler über sich selbst hinausgewachsen, indem sie aktiv Passanten ansprachen und es sich nicht gefallen ließen, dass diese ihrem Blick auswichen oder einfach nur neugierig guckten. „Was halten Sie von unseren Forderungen?“, „Wie finden Sie mein Plakat?“ – Nur wenige Menschen nahmen bewusst Notiz von der Aktion, viele zeigten kein Interesse oder gingen schlicht vorbei. Für die Schülerinnen und Schüler, die sich mit großem Einsatz vorbereitet hatten, war dies eine kleine Enttäuschung. Und trotzdem bleibt eine positive Erfahrung, nämlich den Mut gewinnen zu lassen gegen die Bedenken, wie peinlich es sein könnte, wenn Freunde oder Bekannte einen sehen. Damit haben die sechs jungen „Aktivist*innen“ wenigstens einmal an einem Freitag im Frühjahr ein bisschen „Fridays for Future“ nach Rahden gebracht.